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50 Jahre Internationale Dortmunder Schachtage Teil 2: 1980er

50 Jahre Internationale Dortmunder Schachtage Teil 2: 1980er

Nach dem erfolgreichen Start der Schachtage 1973 bleibt das Turnier für 18 Jahre unter der Leitung von Eugen Schackmann, dem Leiter des Presse- und Informationsamtes der Stadt Dortmund unter großer Unterstützung von Klaus Neumann, Friedhelm Bachmann, ab 1982 Jürgen Grastat und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern während des Turniers. 1980 reist der wohl größte Name der Schachszene der letzten 50 Jahre erstmals nach Dortmund: Garry Kasparow.

6 1980 Raymond Keene 1985Kasparow ist damals 17 Jahre jung und nimmt nicht an den Dortmunder Schachtagen, sondern an der Jugend-Weltmeisterschaft teil, die Klaus Neumann nach Dortmund geholt hat. Er gewinnt die Jugend-WM souverän und wird 5 Jahre später Schachweltmeister. Die Schachtage 1980 gewinnt währenddessen der englische Großmeister Raymond Keene (Foto).

Die Veranstalter bleiben sich bei der Förderung der einheimischen Spieler treu, die stärksten Spieler des Ruhrgebiets dürfen sich mit den Meisterspielern der Welt messen. Karl-Heinz Podzielny (1980), Eckhard Schmittdiel (1984), Ralf Lau (1985) oder Bernd Kohlweyer (1986) sind nur einige Namen von Spielern, die in den nächsten Jahrzehnten die Schachturniere der Region prägen. Mit Klaus Bischoff und Eric Lobron nahmen zwei deutsche Spitzenspieler mehrfach und teils mit starken Resultaten teil.

In die Siegerliste tragen sich die internationalen Stars ein. Unter anderem Vlastimil Hort, der 1982 mit einem halben Punkt Vorsprung auf Oleg Romanishin siegt. Bis zuletzt war Hort ein häufig gesehener Gast in Dortmund, spielt zum Beispiel 2007 ein Match gegen den ersten Sieger der Schachtage Heikki Westerinen.

Siegerliste:

1980 Raymond Keene
1981 Gennady Kuzmin
1982 Vlastimil Hort
1983 Mihai Șubă
1984 Yehuda Grünfeld
1985 Juri Rasuwajew
1986 Zoltán Ribli
1987 Juri Balaschow
1988 Smbat Lputjan
1989 Efim Geller

Klaus Neumann gibt 1982 seinen Posten als Turnierdirektor auf. Der enorme Zeitaufwand verträgt sich schlecht mit seinem Beruf als selbstständiger Versicherungsagent. Er bleibt dem Schach als Spieler und als Vorsitzender des renommierten SC Hansa Dortmund, den er selbst gegründet hat, eng verbunden. Im November 1999 stirbt Neumann mit 68 Jahren. Auch Friedhelm Bachmann lebt schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Als letzter der Schachtage-Initiatoren ist Eugen Schackmann 2018 gestorben. Mit Jürgen Grastat von den Schachfreunden Brackel steht 1982 ein Nachfolger Neumanns bereit. Grastat leitet das Turnier über 20 Jahre. Das Großmeisterturnier wird immer stärker, aber auch die Angebote von offenen Turnieren nehmen ab 1975 stetig zu. 1989 wird ein geschlossenes A-, B- und C-Turnier, ein Open, sowie ein geschlossenes Frauenturnier angeboten und die Schachtage sind ein großes Festival.

Efim GellerZum wiederholten Male nimmt der gebürtige Dortmunder Eckhard Schmittdiel im Großmeisterturnier 1989 teil. Trotz 4,5 Punkten aus 11 Partien landet er auf dem vorletzten der 12 Plätze, die Gegnerschaft ist prominent und stark. 5 Jahre später wird auch Schmittdiel der Großmeistertitel verliehen. Mit Klaus Bischoff (Platz 5) und Daniel King (Platz 8) sind zwei Großmeister im Feld, die heutzutage zu den beliebtesten Schachkommentatoren zählen. An der Spitze kämpfen Efim Geller, Tibor Tolnai und der deutsche Nationalspieler Jörg Hickl um den Turniersieg. Hickl verliert nur zwei Partien, aber die beiden direkten Duelle, wodurch er auf Platz 3 landet. Efim Geller (Foto) gewinnt mit einem halben Punkt Vorsprung auf Tolnai die Dortmunder Schachtage 1989.

Damals wie heute populär: die Sweshnikow-Variante im Sizilianer. Doch Geller bezwang Schmittdiel dank schöner Kontrolle auf den weißen Feldern: 

Einstiegsbild: Oleg Romanishin - Eric Lobron, Internationale Dortmunder Schachtage 1982

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