Im August werden sich die beiden deutschen Spitzenspielerinnen GM Elisabeth Pähtz und IM Dinara Wagner im Match über 6 Partien in Dortmund duellieren. Wir blicken im Vorfeld auf die bisherigen Turnierpartien zwischen der deutschen Nummer 1 und 2 im Frauenschach.
Pähtz war 2022 seit langer Zeit die klare deutsche Nummer 1. Wagner wechselte im Mai 2022 in die deutsche Föderation. Im September trafen die beiden beim FIDE Grand Prix in Astana in der ersten Runde erstmals aufeinander.
Elisabeth Pähtz kam mit einer interessanten Variante im Königsinder gut aus der Eröffnung und war die Partie über am Drücker. Vor dem vierzigsten Zug konnte sie die Partie dann final für sich entscheiden. Trotzdem gab es eine spannende Möglichkeit für Wagner im Laufe der Partie:
Weiß am Zug kann großen Vorteil erlangen:
Lösung:
26.La7!! mit Angriff auf die Dame auf e5 und auf den schwarzen Turm. Nach dem naheliegenden 26...Sed4 27.Lxd4 Sxd4 28.Txe5 Sxb3 ist 29.Te7! der Schlüsselzug. Der Springer auf b3 und der Bauer auf c7 sind attackiert, sodass Weiß auf c7 einsteigen und klar besser stehen wird. Daher ist 26...Sc5!? angesagt 27.Da3! und nun war eventuell 27...Dxe2 28.Lxe2 Txa7 geplant, wonach Schwarz etwas Material und Kontrolle für die geopferte Dame hat. Doch Weiß ist im Vorteil.
Stattdessen bog Wagner mit 26.Kf1? auf die Verliererstraße ab. Pähtz übernahm mit 26...Dh2! die Kontrolle und spielte die Partie schön zum vollen Punkt.
Trotz des Sieges spielte Pähtz in Astana im weiteren Verlauf kein gutes Turnier, denn es blieb ihre einzige Gewinnpartie. Bei Wagner ging es ab der dritten Runde bergauf, und sie erzielte in dem starken Rundenturnier damals ihre erste Norm auf dem Weg zum Titel "Internationaler Meister".
Hier finden Sie die vollständige Partie: