Mateusz Bartel ist ob seiner dynamischen Spielweise ein gern gesehener Gast auf Schachturnieren und dementsprechend freuen sich die Organisatoren über die Teilnahme des 35-jährigen polnischen Großmeisters bei der Sparkassen Chess Trophy. Für Bartel ist es nach 2012 das zweite Mal, dass er in Dortmund dabei ist. Vor acht Jahren qualifizierte er sich durch den Sieg beim Aeroflot-Open für das Großmeisterturnier. In diesem Jahr nahm er die persönliche Einladung an.
Der vierfache polnische Meister erinnert sich gerne an Dortmund, auch wenn er im Haifischbecken viel Lehrgeld zahlen musste: "Dortmund war ein sehr spezielles Turnier für mich und im Prinzip das einzige Superturnier, an dem ich jemals teilnahm. Es war eine harte Lektion. Ich musste viel leiden, hatte aber die Gelegenheit gegen einige Superstars zu spielen."
Aktuell ist Bartel beim Schachfestival in Prag aktiv. Im Challengers liegt er zwei Runden vor Schluss mit 4,0 Punkten auf dem vierten Platz. Den Turniersieg wird er wohl nicht mehr ergattern, doch sein Sieg gegen Nijat Abasov (Aserbaidschan) wurde nach der 5. Runde zur Partie des Tages gewählt.
Mateusz Bartel freut sich über die Auszeichnung in Prag | Foto: Vladimir Jagr
Bartel bezeichnet sich selbst als Schachprofi, er arbeitet aber an ein zweites Standbein: "Mit Mitte 30 muss ich natürlich an meine Zukunft denken. Seit dem letzten Jahr arbeite auch als Coach und half u.a. der schweizer Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft."
Bei der Sparkassen Chess Trophy startet Bartel als einer der Favoriten und dass er auch gegen die Nr. 1 des Feldes, Radoslaw Wojtaszek, bestehen kann, zeigte er in der folgenden Partie, die er bei der ponischen Meisterschaft 2016 schwungvoll zum Sieg führte. Die Kommentare stammen von ihm selbst.
Text: Georgios Souleidis